Eröffnung der Ausstellung „Jazz: Facettenreich“
Am 28. April 2023 eröffnete der Präsident des Bayerischen Musikrats, Dr. Helmut Kaltenhauser, die Wanderausstellung „Jazz-Facettenreich“ in der PINA-Bar. Das Publikum war begeistert auf die vielen Facetten der Ausstellung, die Fülle der Exponate und die das Thema widerspiegelnde Bandbreite an Präsentationsarten.
So zeigt eine Schwarz/Weiß-Collage 19 Fotografien von legendären Konzerten aus den 70er Jahren in Berlin.
Eine anderer Collage stellt 23 Fabbilder aus dem musikalischen Erbe des Referats Jazz zur Schau: vom legendären Klang-Festiwald der Bayerischen Staatsforsten mit dem Gründer des Bayerischen Jazzinstituts, Richard Wiedamann, bis zum ersten Bayern-Debut der inzwischen weltweit bekannten amerikanischen Saxofonistin Grace Kelly beim Bayerischen Jazzweekend in Regensburg gibt es viel zu entdecken. Dazu weisen Vitrinen auf andere wichtige Sammelgebiete des Archivs hin. Mit Themen wie „Jazz im Film“, „Jazz für Kinder“, „Historisches Gedächtnis“, „Nachlass Inge Brandenburg“ und „Anerkennungskultur“ laden sie zu Diskussionen ein.
Herzstück der Ausstellung sind 25 großformatige Alu-Dibond-Drucke in Farbe, die vom kürzlich verstorbenen Weltstar Dusko Goykovich (Fotograf: Christian Wurm) über die aufstrebende non-binäre Person Linda Frederikkson (Fotograf: Andreas Daschner) bis hin zum musikalischen Globetrotter Tobias Meinhart (Fotograf: Ssirus Pakzad) nicht nur ein weites Panorama an Jazz in Szene setzen, sondern auch die Herangehensweise dreier sehr unterschiedlicher Fotografen portraitieren.
Eine Vitrine ist dem aus Münster stammenden Zeichner Robert Nippoldt gewidmet, der durch das damalige Bayerische Jazzinstitut erstmals 2005 in Sachen Jazz beraten und vernetzt wurde. Er lenkt mit seinen Zeichnungen seither die Aufmerksamkeit auf den Jazz, aktuell veröffentlicht er 2024 bei Dumont wieder einen Jazzkalender. Im Theater Regensburg kann man Robert Nippoldt aktuell am 3. und 15. Mai als Live-Zeichner des Bühnenbilds von „Candide – oder der Optimismus“ erleben.
Saxofonist Michael Binder reiste aus Niederbayern, Pianist Andreas Feith aus Mittelfranken an, um im Duo das Oberpfälzer Debut der Ausstellung zu begleiten. Die beiden Vollprofis trugen viel dazu bei, dass der Funke beim Publikum übersprang, und die verbindende Wirkung des Jazz von der Pfarrerin bis zu Wirtschaftslenkern auch völlig neue Gesprächskonstellationen ergab. Wie auch BMR-Präsident Dr. Kaltenhauser feststellte: „Jazz muss man einfach live erleben.“
Jazz ist lebendig, das sollten auch die Räumlichkeiten widerspiegeln. Dass die Chefin des Münchner Hofs, Kathrin Fuchshuber, bereit war, ihre als „PINA-die kleine Pinakothek“ selbst designten Räumlichkeiten dem Bayerischen Musikrat für drei Monate zur Verfügung zu stellen, war ein Glücksfall. Die Entscheidung, die Fotoausstellung an einem ungewöhnlichen Ort zu zeigen, hat für das Publikum viele Vorteile: kostenloser Eintritt, zentrale Lage, ein ansprechendes Ambiente. Barkeeper Alex wird Freitag und Samstag auch Abends hinter der Bar stehen, damit man – vielleicht sogar zum wiederholten Mal – das entspannte Ambiente und den „Signature Drink“ der Ausstellung (auch alkoholfrei) mit sizilianischer Zitrone genießen kann.
Wer eine nüchternere Herangehensweise bevorzugt, ist herzlich eingeladen, montags und dienstags zwischen 13 und 18 Uhr vorbeizuschauen. Da ist immer jemand vom Team des Referats Jazz persönlich vor Ort, um durch die Ausstellung zu führen und Fragen zu beantworten.
Wem es zu mühselig ist, die QR-Codes unter den Bildern einzeln einzulesen, dem sei ein Besuch auf der Website www.bayerischer-musikrat.de/jazz-facettenreich empfohlen. Hier sind die YouTube-Links als Hörproben direkt unter den Bildern eingebunden.
Wer davon zu einem Besuch der Ausstellung motiviert wird, kann sich auf dem Weg weitere Hör-Impressionen über die Spotify-Playlist „JAZZ-Facettenreich“zur Ausstellung verschaffen.